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«Die Gebühr für touristischen Transitverkehr muss diskutiert werden!»

«Die Gebühr für touristischen Transitverkehr muss diskutiert werden!»

Die Zunahme des schweizquerenden Ferienverkehrs hat in den letzten fünf Jahren ein Ausmass angenommen, das die lokale Bevölkerung und damit das Gewerbe in der Ausübung ihres Jobs behindert. Jetzt muss der Elefant im Raum benannt werden.

Die Anzahl Staustunden hat sich seit 2012 verdoppelt. Wer im Umfeld des Gotthards wohnt, muss sich seine privaten und geschäftlichen Mobilitätspläne immer gut überlegen - nicht nur an den Wochenenden. Besonders schwierig wird die Situation zunehmend für das Gewerbe, nicht nur für jene, die einen Filialbetrieb in einem der Kantone haben: "Schwyzer Gewerbetreibende, die im Kanton Uri arbeiten, oder Urner, die im Kanton Schwyz arbeiten, sind immer häufiger Stauproblemen ausgesetzt. Und zwar nicht nur am Axen, sondern auch auf den Kantonsstrassen in Uri", sagt der Präsident des Schwyzer Kantonalen Gewerbeverbandes und Nationalrat Heinz Theiler. "Von der Anreise auf eine Baustelle oder einem Auftrag in der Leventina nicht zu sprechen", ergänzt er.

Zuspitzung durch die Unwetterschäden

Das tragische Unwetter im Misox wird die Situation in der Zentralschweiz schon diese Woche zuspitzen. "Der Ferienverkehr rollt ab Mitte dieser Woche an. Für uns bedeutet das auch unter der Woche starke und unberechenbare Behinderungen", sagt Theiler. Neben den bereits geforderten Informationskampagnen in Deutschland, Holland und Belgien bringt er ein heisses Eisen auf den Tisch: "Hinter kaum einem Mantra verstecken sich Bundesrat und Verkehrspolitiker öfters, als hinter der verbotenen Bevorteilung von Inländern bei der Autobahngebühr. Wenn die Schweiz dem inzwischen auch unter der Woche zur Normalität gewordenen und die Einheimischen behindernden Stau am Gotthard Herr werden möchte, muss dieses Thema jetzt dringend auf den Tisch", fordert Heinz Theiler. "Wenn sich unsere europäischen Nachbarn ohne Konsequenzen nicht an die vertraglich festgelegten Ausbauprogramme der Eisenbahnstrecken halten, bringen wir das Thema Autobahngebühr für den touristischen Durchgangsverkehr von unserer Seite her auf". 

Eisenbahnkapazität erhöhen nützt nichts

Die Forderung nach mehr Transportkapazität auf der Eisenbahnlinie in den Süden ist ein Tropfen auf den heissen Stein: "Die Reisenden mit Wohnwagen oder Camper können ja logischerweise nicht auf den Zug umsteigen. Abgesehen davon, dass die Züge bereits jetzt schon zu normalen Zeiten voll sind - auch hier sind wir aus den Alpenkantonen stärker betroffen, denn ab Arth-Goldau oder Altdorf hat es oft kaum noch Sitzplätze". Zudem darf das Tessin nicht abgehängt werden, was de facto mit diesen Staus zur Tatsache geworden ist. 

Lenkung durch Anreize

Dass Anreizpolitik funktioniert, zeigt gerade dieses Beispiel: Die Durchfahrt durch die Alpen via Schweiz für 40 Fr./Jahr ist ein Butterbrot im Vergleich zu den umliegenden alpenquerenden Routen. Steigt der Preis über denjenigen unserer Nachbarn, verlagert sich der Verkehr, der nicht dringend über den Gotthard fahren muss. "Es kann doch nicht sein, dass wir die Vertragsbestimmung bezüglich Strassengebühren für ausländische Transittouristen über die Wohn- und Lebensqualität unserer Alpenbewohnerinnen und -bewohner stellen!". Das Thema brennt nicht nur in den Kreisen der Gotthardkantone, deshalb gehört es ohne Scheuklappen sofort auf den Tisch. 

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